Im realen Produkt wird durch eine Temperaturänderung eine Spaltänderung erzeugt. Durch diese thermisch induzierte Bewegung kommt es zu Zug- oder Druckkräften, die auf das TIM im Spalt wirken. Neben den beschriebenen Kräften, treten bei thermisch induzierten Bewegungen häufig noch weitere Effekte auf: Zum einen kommt es zur Ausbildung von Scherkräften, aufgrund des sog. CTE-Mismatch. Dieser beschreibt die Diskrepanz der unterschiedlichen temperaturbedingten Ausdehnungen von TIM und dem Trägermaterial, auf welchem das TIM appliziert wurde. Zum anderen kommt es im TIM durch höhere Temperaturen zu einer begünstigten Oxidationsreaktion.
Eine kombinierte Untersuchung der mechanischen Effekte bietet das ZFW Power Cycling. Realisiert werden können Temperaturen von mindestens -40 bis maximal
150 °C je Zyklus. Weitere Überlagerungen z.B. externe Feuchte und Wärme (z.B. PV1200) sind problemlos möglich. Je nach Anwendungsfall kann eine definierte Anzahl an Zyklen untersucht werden, um so der Langlebigkeit des TIMs, auf die individuelle Anwendung bezogen, auf den Grund zu gehen.
Als Ergebnis ist es nun möglich, qualitative wie auch quantitative Aussagen über die Änderung des thermischen Widerstandes in Abhängigkeit der Zyklenanzahl zu tätigen. Im ZFW Multiparameter Teststand können mehrere Proben/Materialien gleichzeitig untersucht werden, sodass eine statistische Aussage der Messergebnisse problemlos möglich ist.